Westküste Australien - September 2009
Perth - Pinnacels - Kalbarri - Karijini - Exmouth - Monkey Mia - Perth
Reisedauer: 4 Wochen
gefahrene Kilometer: 6260


1. und 2. Tag: Sehr ruhiger, angenehmer Flug mit Emirates nach Dubai, das Essen ist exzellent. Auch der 10-stündige Weiterflug nach Perth verläuft problemlos, so dass wir am Samstag bereits um kurz vor 17 Uhr Ortszeit in Westaustralien sind. Wir holen die Koffer, erledigen die Einreiseformalitäten und rufen kurz im Comfort Inn Bel Eyre an, 30 Minuten später ist der kostenlose Shuttle da. Nach einem leckeren Abendessen fallen wir ins Bett.

3. Tag: Nach dem Frühstück laufen wir 1½ Blocks zu Apollo, um unseren Cheapa Camper abzuholen. 155568km hat das Gefährt drauf, ist aber gut in Schuss, wir sind die ersten Mieter seit der Renovierung und Umwandlung in einen Cheapa Camper, um 11 Uhr verlassen wir den Hof. Im Super IGA kaufen wir ein, ein anderer Supermarkt hat sonntags nicht geöffnet, dann geht’s auf den Freeway an Perth vorbei Richtung Norden bis zum Yanchep National Park. Am Eingang zahlen wir 10$, die uns im Visitor Center auf den Holiday Park Pass wieder angerechnet werden, 35$ kostet der Pass für 4 Wochen und gilt für eine Wagenladung in allen westaustralischen Nationalparks. Wir sind keine 2 Minuten gelaufen, bis wir bereits die ersten Koalas in den Bäumen sitzen sehen. Das neue 500mm-Objektiv wird natürlich sofort ausprobiert, wir machen Foto nach Foto. Der Caravanpark in Yanchep ist völlig verwahrlost, so dass wir auf einem öffentlichen Parkplatz an der Yanchep Lagoon stehenbleiben.

fauler Koala
fauler Koala

Koala
Koala

Koala
Koala

4. Tag: Wir sind früh auf und fahren noch einmal in den Yanchep NP. Ein Koala sitzt in der Sonne und frisst Eukalyptusblätter. Danach wandern wir den Wetland Trail rund um den Lake McNess, etliche Sittiche sitzen in den Bäumen, Wasservögel am und im Wasser. Nächster Halt ist Lancelin, wo wir einen Kaffee trinken. Danach fahren wir zurück zum Brand Highway, den wir kurz vor Badgingarra wieder verlassen Richtung Cervantes, immer wieder ragen riesige schneeweiße Dünen aus der roten Erde empor. In Cervantes reservieren wir einen Stellplatz für 30$, dann geht es in den Nambung NP zu den Pinnacels. Mit unserem Campervan dürfen wir den Loop nicht fahren, also wandern wir in diese seltsame Landschaft hinein und machen etliche Fotos dieser Steinspitzen, manchmal sitzt ein Galah auf einer Spitze. Abends wird geduscht, das Laptop geladen, leider ist es auf dem Campingplatz nicht möglich zu dumpen.

Wetland Trail
Wetland Trail

Pinnacels
Pinnacels

Galah
Galah

5. Tag: Wir schlafen aus, da die Dumpstation erst um 8:30 Uhr öffnet. Für 3$ entleeren wir Toilette und Tank, wobei im Grauwassertank noch gar nicht genug Wasser enthalten ist. In Jurien Bay laufen wir ein wenig am indischen Ozean entlang, dann geht es über Green Head nach Port Denison. Wir machen Rast am Meer, bauen Tisch und Stühle auf. Anschließend fahren wir noch auf den Fisherman‘s Lookout zum Obelisk und können weit aufs Meer hinaus schauen. Über Dongara geht es dann nach Geraldton an den Point Moore Leuchtturm. Wir tanken und fahren auf dem North West Coastal Highway nach Northampton, wo wir Richtung Horrocks abzweigen. In Horrocks bekommen wir einen Stellplatz auf einem Family Park, wir wandern am wilden Strand entlang, das Wasser ist kristallklar. Am Walbeobachtungspunkt warten wir auf den Sonnenuntergang, ein Australier spricht uns an, ob wir von National Geographic wären und will sich Tipps von uns holen. Zum ersten Mal können wir draußen sitzen und unser Bier genießen.

6. Tag: Nachts schüttet es aus Eimern, wir müssen das Dachfenster schließen. Morgens verschlafen wir, werden erst um 8 Uhr wach. Da der Strom auf dem Campground ausgefallen ist, bleibt die Dusche kalt. Wir fahren durch bezaubernde Landschaften voller bunter Wildblumen, so hatten wir uns Westaustralien nicht vorgestellt. Am Lynton Station machen wir einen Fotostopp, danach fahren wir am Pink Lake entlang, der durch Algen rosarot gefärbt ist. In Kalbarri besorgen wir uns einen Campground, dann wandern wir vom Eagle Gorge an der Steilküste entlang, auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Känguruhs. Plötzlich sehen wir Bewegung im Wasser, ein Buckelwal schlägt mehrfach mit der Schwanzflosse aufs Wasser. Immer wieder tauchen Buckelwale auf, teilweise extrem nah am Ufer, noch nie haben wir Wale vom Land aus gesehen, was für eine tolle Wanderung. Wir fahren noch zur Natural Bridge, wieder mit Walen im Wasser, dann zum Island Rock und zum Shellhouse / Grandstand. Kurz vor Kalbarri sitzt ein Schnabeligel (Echidna) am Straßenrand, zum Abschluss fahren wir noch zum Chinamans Rock für den Sonnenuntergang. Der Wein aus der Tüte schmeckt gar nicht mal schlecht.

Pink Lake
Pink Lake

Buckelwal
Buckelwal

Sonnenuntergang im Kalbarri NP
Sonnenuntergang im Kalbarri NP

7. Tag: Diesmal stellen wir den Wecker auf 6:45 Uhr. Nach dem Dumpen geht’s an den Strand, die Pelikane warten schon auf die Fütterung. Im Visitor Center wird uns abgeraten, mit unserem Campervan in den Nationalpark zu fahren, man will uns lieber Touren verkaufen. Wir fahren trotzdem los, der Ranger meint, alles kein Problem, ist halt ein wenig holprig, aber trocken. Nach 27km Schotterpiste sind wir am Loop und starten am Nature Window den Rundweg zunächst oben auf den Klippen. Die Ausblicke sind traumhaft, alles blüht. Nach einer guten Stunde steigen wir zum Murchison River hinab, jetzt geht es den Rest der Schleife am Fluss entlang. Doch bereits an der ersten gefährlichen Stelle geht es für uns nicht weiter, wir müssten direkt über dem Fluss die Klippen ca. 2m hinaufklettern, mit Rucksack und Fotoausrüstung. Also entscheiden wir uns, umzukehren und oben am Hang wieder zurückzulaufen, wer weiß, was noch alles gekommen wäre. Nach einer Rast fahren wir 12km bis zum Aussichtspunkt am Z-Bend, dann geht es 25km Schotter wieder zurück, eine Schraube hat sich gelöst, ein Regal droht abzustürzen. Nach dem Bezahlen des Campingplatzes fahren wir zum Red Bluff Overlook und essen erstmal leckere Kürbissuppe. Kurz vor 18 Uhr laufen wir an die Klippen, die sich im Sonnenuntergang knallrot färben. Am Campground wird gewaschen, außerdem wird das Regal wieder ordentlich befestigt.

8. Tag: Unser Nachbar muss sein Auto wegfahren, damit wir unseren Abwassertank entleeren können, unser Schlauch ist viel zu kurz. Als erstes geht es dann zum Parkplatz Mushroom Rock, wir wandern durchs Inland zum Rainbow Valley, dann hinunter auf die Klippen und direkt am Meer zurück, am Mushroom Rock vorbei und wieder steil hinauf zu unserem Auto. Das Meer hat eine gewaltige Kraft, ständig brechen riesige Wellen auf die Klippen. Nach einem kleinen Einkauf tanken wir, dann fahren wir zu Hawks Head und Ross Graham, 2 Aussichtspunkten auf den Murchison River. Bei Ross Graham können wir bis zum Fluss hinunterwandern, danach machen wir Rast im Schatten mit frischer, selbstgemachter Guacamole und Brötchen. Die nächsten 3 Stunden fahren wir auf dem North West Coastal Highway durch blühendes Outback bis zum Overlander Roadhouse.

Pelikane bei der Gefiederpflege
Pelikane bei der Gefiederpflege

Nature Window
Nature Window

Hawks Head
Hawks Head

9. Tag: Wir stehen zeitig auf und sind um kurz nach halb acht wieder auf dem Highway Richtung Norden. Neben etlichen Ziegen stehen 2 Emus am Straßenrand, ein großer Adler versucht ein totes Känguruh zu sichern und verlässt erst knapp vor unserem Campervan die Straße, außerdem müssen wir einem Waran ausweichen, der langsam die Straße überquert. 100 km vor Carnarvon darf Frank erstmals seit der Supermarktfahrt wieder ans Steuer und erhöht damit seine Strecke von 2 km auf 102. In Carnarvon wird getankt, am Minilya Roadhouse biegen wir Richtung Coral Bay ab. Der Campground ist fast ausgebucht, wir buchen einen Tagestrip mit 2 Tauchgängen, und verlängern den Campground. Danach laufen wir zum Strand und schnorcheln im 21° kalten Wasser, von wegen Tropen, schließlich haben wir kurz vor Coral Bay den Wendekreis des Steinbocks (Tropic of Capricorn) überquert.

10. Tag: Leider will außer uns niemand tauchen, also fährt das Boot nicht raus. Wir entscheiden kurzfristig, zuerst in den Karijini NP zu fahren und später nach Coral Bay zurückzukehren. Am Caravan Park bekommen wir unser Geld nicht zurück, sondern müssen uns sofort entscheiden, auf welchen Tag wir umbuchen wollen, wir nehmen den nächsten Sonntag. Die Fahrt geht über die Burkett Road durch die Giralia Range zum North West Coastal Highway, am Nanutarra Roadhouse wird getankt und Rast gemacht, dann geht es Richtung Osten über Paraburdoo bis Tom Price, insgesamt 617 km. Unterwegs sehen wir einen Dingo und überfahren beinahe einen Snake Lizard, einen Flossenfüßer ohne Vorderbeine.

11. Tag: In Tom Price kaufen wir kurz ein, dann fahren wir Richtung Karijini NP. Die Tanknadel zeigt gut halbvoll, auf dem Weg zum Visitor Center fällt sie aber rapide ab. Wir reservieren einen Stellplatz auf dem Dales Gorge Campground, dann fahren wir 23 km Gravel Road zum Parkplatz an der Kalamina Gorge. Wir steigen die Schlucht hinab und laufen am Wasser entlang 1 km in die Schlucht hinein bis zum Rock Arch Pool. Ständig klettern wir über Felsen, für diese Wanderung durch rote Felsen hat sich die Fahrt absolut gelohnt. Zum Abschluss klettern wir noch an die Kalamina Falls, dann geht es die Rüttelpiste zurück bis zum Campground, wir schwitzen extrem, das Wasser läuft an uns herab. Da es draußen kühler als im Campervan ist, packen wir die Badesachen und laufen zu den Fortescue Falls. Auch hier steigen wir tief hinab in die Dales Schlucht, an den Fällen vorbei bis zum Fern Pool. Das Wasser ist super erfrischend, wir schwimmen bis zum Wasserfall, dass wir am Campground keine Dusche haben, macht uns gar nichts mehr aus. Am Abend sitzen wir lange draußen, ganz alleine im Outback, der Sternenhimmel ist unbeschreiblich, tausend Sterne leuchten über uns, was für ein schöner Tag.

Kalamina Gorge
Kalamina Gorge

Fern Pool
Fern Pool

Dales Gorge Campground
Dales Gorge Campground

12. Tag: Bereits um 7 Uhr 30 starten wir unsere erste Wanderung, auf dem Weg balzen ein paar winzige Tauben mit einem Bürzel auf dem Kopf. Nach kurzer Zeit erreichen wir den Ausblick auf den Circular Pool und laufen an der Dales Gorge entlang bis zu den Fortescue Falls. Wir steigen ab zum Fern Pool, der bezaubernd in der Morgensonne liegt, ein Baum hängt voller Flughunde, ein Truthahn wird von uns aufgeschreckt. Gegen 10 Uhr 30 verlassen wir den Campground, der Sprit reicht bis Tom Price, der Tank war noch knapp viertelvoll. Jetzt wird erst mal gewaschen, geduscht, gedumpt. Um kurz vor 15 Uhr laufen wir wieder los, wir wollen den Mount Nameless besteigen. Die Sonne brennt auf uns herab, nach 40 Minuten Wanderung beginnt eine abenteuerliche Kletterei, dann geht es permanent leicht nach oben, wieder in der prallen Sonne. Nach einer Stunde entscheiden wir umzukehren, 180 Höhenmeter haben wir gemeistert, die Hälfte etwa der Gesamthöhe. Auf dem Rückweg können wir einen ganzen Baum voller Galahs beobachten, die die Früchte des Baums fressen, ein grüner Sittich gesellt sich kurzzeitig dazu. Wir duschen noch einmal, Wasser wird gefüllt, morgen geht’s für 2 Tage in den Karijini NP.

13. Tag: An der Rezeption sitzen 2 Känguruhs und fressen Karotten, das größere beginnt regelrecht zu posen, um fotografiert zu werden. Um 7 Uhr 30 sind wir auf der Straße, nach 50 km asphaltiertem Weg folgen 30 km Schotterpiste. Eine Trappe flüchtet vor unserem Van, am Campground sind wir zu früh, erst ab 10 Uhr 30 kann uns ein Platz zugewiesen werden. Nach weiteren 10 km sind wir an der Weano Gorge, in die wir hinabsteigen, der Weg hat Class 3. Um weiterzukommen, müssen wir einen oberschenkeltiefen Pool durchwaten, dann laufen wir weiter in der hohen Schlucht. Es geht durch einen weiteren Pool, dann erhöht sich die Klasse auf 5, wir müssen durch eine wasserführende, schmale Schlucht, durch einen weiteren Pool, wieder in eine enge Schlucht bis zu einem Geländer. Das ist uns dann aber doch zu riskant mit den Rucksäcken voller Kameras, Pässen und Geld, so dass wir den rutschigen Fels zum Handrail Pool nicht hinunterklettern. Auf dem Rückweg fängt es leicht zu regnen an, am Auto machen wir Rast und trocknen erst mal unsere Wanderstiefel. Danach laufen wir zum Junction Pool Lookout, 100m unter uns treffen die Gorges Weano, Hancock, Joffre und Red aufeinander. Vom Oxer Lookout schauen wir weit in die Red Gorge hinein. Danach steigen wir einen Class-4-Weg in die Hancock Gorge hinab, ganz unten ist eine Leiter in den Fels geschlagen, ab hier ist der Weg Class-5, wir kehren um, aber wir haben gesehen, dass auch ein Class-4-Trail für uns machbar ist, obwohl er sehr steil den Hang hinab führt. Im Savannah Camp am Eco Retreat bekommen wir Platz 107 im Mulga Loop, der Sonnenuntergang hier im Outback ist sensationell, es sieht fast so aus, als ob der Busch brennt.

Ein Baum voller Galahs
Ein Baum voller Galahs

Känguruh an der Rezeption
Känguruh an der Rezeption

Weano Gorge
Weano Gorge

14. Tag: Wir fahren nur 12 km bis zum Knox Gorge Lookout. Der Abstieg in die Schlucht ist ein Class-4-Weg, es geht ganz schön steil hinunter. Unten laufen wir ein Stück am Fluss entlang, durch Büsche und Gestrüpp, bis wir direkt unter dem Lookout sind. Hier müssen wir die Rucksäcke absetzen und uns seitlich am Fels entlang hangeln, um trockenen Fußes um die Biegung zu kommen. Immer weiter geht es in die Schlucht hinein, mehrfach müssen wir den Fluss überqueren, bis die Schlucht zu schmal wird, ab hier ist es Class-6 und darf nur noch mit Führer gemacht werden. Wir hören eine Gruppe am Ende der Schlucht, die mit riesigen Autoreifen und Neoprenanzügen vor uns abgestiegen sind. Auf dem Rückweg ziehen wir die Badeklamotten an und baden in einem der Pools, das Wasser hat höchstens 12°, super erfrischend. Der Aufstieg ist noch steiler, als wir ihn auf dem Hinweg in Erinnerung hatten, oben angekommen sind wir extrem stolz auf uns, 3 Stunden waren wir unterwegs. Wir fahren 4 km zurück zu den Joffre Falls und machen erst mal Rast. Die Wanderung ist wieder Class-4, fängt aber völlig harmlos an. Zuerst werden die Fälle oberhalb umrundet, dann beginnt der Abstieg zum Pool. Einige Stellen sind mannshoch, kurz vor dem Wasser ist die Wanderung für uns zu Ende, wir sind körperlich völlig kaputt. Am Campground fahren wir zur Rezeption, trinken eiskalte Cola und lesen etwas über eine Astro-Tour. Da aber das Bedürfnis zu duschen zu groß ist, vergessen wir die Tour wieder und benutzen erst mal am Campground die Buschduschen. Die Sonne hat den ganzen Tag heruntergebrannt, das Wasser ist sogar warm. Auch in der Dusche steht ein Hinweis auf die Astrotour, 25$ pro Person, wir buchen. Kurz nach halb acht werden wir von Phill mit dem Bus direkt an unserem Stellplatz abgeholt, wir sind insgesamt zu Sechst. Nach einer 4-minütigen Busfahrt, die durch eine Schlangensuche unterbrochen wird, ein Schweizer hatte eine Mulga vor seinem Zelt, erreichen wir das Observatorium weit weg von allen Lichtquellen. Phill zeigt uns mit einem starken Laserpointer die Sternzeichen Waage, Skorpion, Steinbock und einzelne Sterne wie Alpha Centauri oder das Kreuz des Südens, Entfernungen werden genannt, Entdecker beschrieben, dann geht’s ans Teleskop. Wir sehen die Jewel Box mit 3 Sonnen in blau, rot und gelb direkt nebeneinander, ein Sonnencluster mit 7 Millionen Sonnen, eine Sternenaufzuchtstation in unserer Galaxie und zum Schluss Jupiter mit 4 seiner Monde, er hat insgesamt 63. Jeder von uns erhält noch ein Sternrad und ein Milky Way, dann endet diese superinteressante Tour und wir werden zurück zu unserem Wohnmobil gebracht.

15. Tag: Wir verlassen das Savannahs Camp und fahren 28 km Schotterpiste zurück zur Hauptstraße. Bereits 2 km später biegen wir in die Mt. Bruce Road ab, 30 km Schotterpiste, aber sehr gut befahrbar, eine Agame flüchtet vor uns. Es folgen weitere 25 km Gravel Road, dann sind wir an der Hamersley Gorge, eine hübsche Schlucht mit nettem Wasserfall, aber keineswegs der angekündigte Traum aller Fotografen. Wir kraxeln die Felsen hinauf bis zu einem Pool, in dem wir ein paar Runden schwimmen, erfrischend. Danach geht es 46 km Schotter zurück, eine Schlange kreuzt unseren Weg, bis wir endlich wieder eine asphaltierte Straße fahren dürfen, 21 km später sind wir in Tom Price, wir kaufen ein. Danach folgen 4 Stunden Campervan reinigen, mit neuen Schrauben die Regale wieder befestigen und alle Schränke und Schubladen säubern, sowohl Kaffee als auch Pfeffermühle haben die Schotterpiste nicht überstanden. Erst um 19 Uhr beginnen wir mit Essen kochen, dumpen, Wasser auffüllen, duschen, was für ein anstrengender Tag.

Schotterpiste
Schotterpiste

Savannah Campground
Savannah Campground

Hamersley Gorge
Hamersley Gorge

16. Tag: Um 7 Uhr 20 sind wir auf der Straße, fahren über Paraburdoo zum Nanutarra Roadhouse, wo wir tanken. 70 km südlich halten wir am Yannarie River auf einem 24-h-Rastplatz und essen Käsenudeln. Ein paar sehr neugierige, freche, gelbe Vögel wagen sich bis unter den Tisch. 40 km später verlassen wir den North West Coastal Highway und biegen in die Burkett Road, um 16 Uhr erreichen wir Coral Bay. Unterwegs saßen mehrere Adler und ein Emu am Straßenrand. Morgen können wir tauchen, bloß auf dem Campground ist nichts mehr frei. Glücklicherweise wurde unsere Reservierung für Samstag statt Sonntag gemacht, also klappt es doch noch mit der Powered Site.

17. Tag: Um 8 Uhr 30 sind wir an der Tauchbasis und werden eingekleidet, dann geht es mit dem Bus zur Jetty. Wir sind 16 Taucher, 1 Nichttaucher, der Käptn und 4 Leute von der Tauchbasis. Zuerst soll der Manta-Schnorchelgang stattfinden, die erste Gruppe springt 2x ins Wasser, aber immer ist der Manta schneller, wir sehen ihn einmal direkt an der Oberfläche, die Flossenspitzen schauen aus dem Wasser heraus. Irgendwann wird die Suche aus Zeitgründen abgebrochen, zum Glück waren wir in der 2. Achter-Gruppe und sind noch trocken. Auf dem ersten Tauchgang sind eine Französin, eine Holländerin, ihre Eltern und Divemaster Shane in unserer Gruppe. Shane legt ein Höllentempo vor, immer, wenn wir etwas entdecken, entschwindet die Gruppe aus unserer Sicht, stressig. Die anderen haben alle maximal 12 Tauchgänge und wirbeln alles auf, was sich aufwirbeln lässt. Trotzdem sehen wir eine Weißaugen-Moräne, Blaupunktrochen, einen Anglerfisch und einen Oktopus. Die Korallen sehen sehr gut aus, etliche Fische tummeln sich hier. Das anschließende Lunch ist sehr lecker, dann geht es gen Süden zum nächsten Tauchspot, es windet sehr stark, wir werden gar nicht richtig warm. Diesmal sprechen wir mit Shane ab, dass wir alleine tauchen, es geht in einer 8 um 2 Felsbrocken herum. Wir sehen einen Wobbegong Shark (Teppichhai), der sich perfekt in den Korallen tarnt, Korallenfortsätze am Kopf und ein Schwanz, der aussieht wie Seegras. Außerdem gibt es etliche Welse, Grundeln, Fledermausfische und Drücker. Nach 40 Minuten brechen wir ab, Frank friert, Conny hat wenigstens eine Kopfhaube. Unterwegs haben wir noch die andere Gruppe getroffen, alle mit Fotoapparat, sind sie wie die Kampftaucher durchs Riff, überall festhalten, andere wegschieben, warum müssen Taucher mit 12 Tauchgängen schon fotografieren? Die Rückfahrt ist dann die Hölle, wir sind froh, endlich wieder an Land zu sein, im Campervan gibt es nach einer heißen Dusche schnell was zu essen, dann 1 Dekobier und wir fallen in tiefen Schlaf.

18. Tag: Frischwasser für unseren Tank gibt es keines, da hier nur salzhaltiges Wasser aus den Hähnen kommt. Wir fahren nach Exmouth, bei CALM bekommen wir den letzten freien Stellplatz im Park für 90 Minuten reserviert, also schnell tanken und sofort weiterfahren, nach 75 Minuten sind wir im Cape Range NP am Stellplatz Bungarra und machen erst mal Rast. Thelma, unser Campgroundhost, hat uns den Tipp gegeben, in eine Schlucht hineinzuwandern, die nicht als Wanderung auf der Karte angegeben ist, also fahren wir ein Stück im Nationalpark zurück und wandern eine 4WD-Piste Richtung Berge. Etliche Känguruhs sprinten erschreckt vor uns davon, irgendwann merken wir, dass der Weg nicht der richtige ist. Also zurück zum Auto und weiter auf der Straße bis zum Pilgramunna Camp und die „richtige“ Piste am Pilgonamen Creek entlang. Auch hier sitzen etliche Känguruhs und Euros, ein Echidna sitzt im Gebüsch und rollt sich vor Schreck ein. In der Schlucht, die sich in der untergehenden Sonne knallrot färbt, sitzen Blackfoot Rock Wallabies, 2 smaragdgrüne Papageien fliegen vorbei. Auf dem Rückweg sitzen immer wieder Känguruhs ganz dicht am Weg, außerdem entdecken wir den Schnabeligel noch mal, genauso ängstlich wie vorher, doch kurze Zeit später krabbelt ein weiteres Exemplar durch die Grasbüschel und lässt sich bereitwillig fotografieren. Auf der Rückfahrt müssen wir extrem aufpassen, ständig sitzen Känguruhs gut getarnt direkt am Straßenrand, an unserem Stellplatz sehen wir die Sonne im Meer versinken.

Känguruh
Känguruh

Blackfoot Rock Wallabie
Blackfoot Rock Wallabie

Echidna
Echidna

19. Tag: Wir sind früh unterwegs und starten bereits um 8 Uhr unsere Wanderung in der Mandu Mandu Gorge. Zuerst geht es im Flussbett auf riesigen Steinen in die Schlucht hinein, es ist noch reichlich frisch. Blackfoot Rock Wallabies klettern in der steilen Schlucht. Später steigen wir hinauf und laufen oben an der Kante zurück, teilweise müssen wir richtig klettern. Kurz vor Schluss fliegt ein Schwarm Kakadus vorbei. Wir fahren noch zum Bloodwood Creek direkt ans Meer, dann geht es bis ans Ende der asphaltierten Straße zum Yardie Creek, ein Emu steht in den Dünen. Um 11 Uhr startet unsere Bootsfahrt den Yardie Creek hinauf, etliche Leute wurden weggeschickt, gut, dass wir reserviert haben. Wir fahren an roten und weißen Mangroven entlang, hier treffen 4 Zonen aufeinander, die maritime, die aride, die gemäßigte und die tropische. Daher sehen wir einen dunklen, südlichen Reiher, dessen nördlichstes Verbreitungsgebiet sich hier befindet, und einen weißen, nördlichen Reiher, den es südlicher nicht mehr gibt. Auf dem Rückweg sehen wir tatsächlich noch ein Blackfoot Rock Wallabie in der Steilwand, außerdem 2 weiße Kormorane. Auf der Weiterfahrt machen wir in der Sandy Bay Rast, weitere Haltepunkte sind die Turquoise Bay, wo man driftschnorcheln kann, die Mangrove Bay, wo wir in einem Bird Hide einen fischenden Reiher fotografieren und die Turtle Station, wo in speziellen Nächten eierlegende Schildkröten beobachtet werden können. In Exmouth halten wir am Dive Center, morgen soll es zu den Muiron Islands gehen, raue See, eineinhalb Stunden Bootsfahrt, keine Kopfhauben, außerdem fehlt immer noch ein Teilnehmer, selbst wenn wir mitmachen. Den Campground buchen wir für 2 Nächte, dann gehen wir zum nächsten Tauchshop, die ihre Fahrt für morgen bereits abgesagt haben.

20. Tag: Wir fahren Richtung Süden und biegen auf die Charles Knife Road ein, 4 km asphaltiert, dann 7 km Naturstraße, die sich steil durch die Canyons nach oben windet. 800m vor dem Lookout parken wir, die Löcher sind zu tief, und wandern den Gadjirrajirra Walk statt 8 km eben 9,5 km lang. Die Wanderung ist sehr anstrengend, da jeder Schritt bedacht gesetzt sein muss, jede Unkonzentriertheit wird sofort bestraft. Außer einer Ziege sehen wir allerdings keine Tiere, dafür gibt es schöne Einblicke in den Shothole Canyon. Nach 3 ½ Stunden sind wir wieder am Auto und fahren die Straße zurück, erst jetzt fällt uns auf, wie gewaltig die Canyons rechts und links der Straße sind. Gegenüber der Charles Knife Road befindet sich die Prawn Fishery, wir kaufen 500g King Prawns, fangfrisch, für 11$. Draußen setzen wir uns hin und futtern die Prawns am Stück weg, super lecker. Also kaufen wir noch einmal ein Pfund fürs Abendessen. In Exmouth kaufen wir endlich Ansichtskarten, am Holt Naval Communication Station sehen wir etliche Emus, sogar kleine mit ihren Müttern, wir kommen supernah heran zum Fotografieren. Kurz vor dem Vlaming Leuchtturm überfährt Conny eine Schlange, die direkt vors Auto geschlängelt ist, am Leuchtturm sehen wir Buckelwale im Meer. Am North West Cape schreiben wir die Ansichtskarten und entscheiden, morgen weiterzufahren, da der einzige Anbieter des Pier Dives 235$ für 2 Tauchgänge will, ohne Boot, ohne Essen. Am Campground wird Wasser aufgefüllt, was wir seit Tom Price nicht mehr machen konnten, anschließend gibt es das 2. Pfund der King Prawns in Knoblauch angebraten. Dafür, dass dieser Tag als Lückenfüller gedacht war, ist es ein wunderschöner, ausgefüllter Tag geworden.

Yardie Creek
Yardie Creek

Emu
Emu

Vlaming Lighthouse
Vlaming Lighthouse

21. Tag: Zuerst geht’s zum Bäcker, dann verlassen wir Exmouth gen Süden. Um kurz vor 8 Uhr sind wir an der Prawn Fishery, kaufen 2 Snapper Filets und noch 1 Pfund King Prawns. Dann fahren wir nach Coral Bay, kaufen ein T-Shirt und lassen unsere Logbücher abstempeln. Auf der Fahrt passiert nicht viel, wir machen ein Foto am Tropic of Capricorn, ab und zu sitzt ein fetter Adler am Straßenrand und holt sich seinen Teil der nachts überfahrenen Tiere. Kurz nach Minilya machen wir einen kurzen Halt, eine gute halbe Stunde später machen wir richtig Rast, dann biegen wir vor Carnarvon ab und fahren vorbei am Lake McLeod, einem riesigen Salzsee, zum Point Quobba. Die Blowholes sind überwältigend, die Lagune, ein Geheimtipp im Reiseführer, entpuppt sich als Dauerstellplatz heruntergekommener Wohnwagen. An den Blowholes trinken wir einen Kaffee, dann geht’s nach Carnarvon, einkaufen. Wir laufen auf dem One-Mile-Jetty, ziemlich wackelig und morsch, ganz wohl ist uns nicht, unter uns tobt der Indische Ozean. Nach der Hälfte des Jetties ist Schluss, ein ganzes Stück fehlt, 2020 ist es abgebrannt. In der untergehenden Sonne machen wir noch einige Fotos, dann wird getankt und auf dem Campground eingecheckt. Den Fisch braten wir in Olivenöl und Knoblauch, streuen frische Petersilie darüber, dazu gibt es Reis, was für ein Gedicht.

Tropic of Capricorn
Tropic of Capricorn

Blow Hole am Point Quobba
Blow Hole am Point Quobba

One Mile Jetty
One Mile Jetty

22. Tag: Um halb Acht starten wir und sind nach ereignisloser Fahrt um 10 am Overlander Roadhouse. Hier biegen wir in die Shark Bay Area ab, erster Halt ist der Shell Beach, der aus Abermillionen weißer Muscheln besteht, dazu azurblaues Wasser, traumhaft. Danach fahren wir direkt nach Denham, buchen für 2 Nächte einen Stellplatz und fahren ins Visitor Center. Hier buchen wir eine Tour, besser gesagt, eine 3er-Kombi, bestehend aus Francois-Peron-NP und 2 Bootstouren, eine zum halben Preis, die andere geschenkt. Nach einer kurzen Rast fahren wir zum Eagle Bluff und entdecken einen kleinen Waran, unter uns im flachen Wasser suchen wir nach Haien. Danach geht’s nach Monkey Mia, wir spazieren am Strand, fotografieren einen Kormoran und mehrere Pelikane, kaufen Schokokekse und besteigen kurz vor 17 Uhr den Katamaran Shotover, mit dem wir zu unserer Sonnenuntergangstour in die Shark Bay hinaussegeln. Die Tour ist die kostenlose Zugabe, aber das Gefühl auf dem Meer ist sensationell, der Sonnenuntergang traumhaft, und wir wollten diese Tour erst gar nicht mitbuchen. Danach fahren wir in der Dunkelheit sehr vorsichtig nach Denham zurück, wo wir uns Nudeln mit King Prawns zubereiten. Danach wird geduscht, außerdem müssen die Bilder aufs Laptop kopiert werden, damit die Speicherchips für den morgigen Ausflug leer sind, ins Bett kommen wir erst nach 23 Uhr.

23. Tag: Um 8 Uhr 30 werden wir vom Tim abgeholt, einem alten Haudegen, der ein bisschen wie eine Mischung aus Fidel Castro und Crocodile Dundee aussieht. Außerdem sitzen Miriam und Barry aus Sydney mit im 4WD-Range-Rover. Der erste Halt ist an einem Aussichtspunkt kurz hinter Denham, wo wir einen kurzen historischen Überblick über die Gegend erhalten. Dirk Hartog, ein Holländer, ist hier zuerst gelandet. Am Golfplatz ist der nächste Stopp, es entwickelt sich etwas zäh, als nächstes kommen wir zur Peron Homestead, einer alten Schaffarm, Tim lässt die Luft aus den Reifen, danach gibt es eine sehr lange Tour durch die alten Schafschergebäude. Aber dann geht es los, auf abenteuerlichen Sandpisten entlang eines ausgetrockneten Salzsees durchqueren wir den Francois Peron NP. Am Krasker Point halten wir, Tim erklärt, wie man im Outback aus der nächtlichen Luftfeuchte Wasser gewinnt, außerdem probieren wir Blätter, zerreiben sie, riechen daran. Auf der Weiterfahrt stoppen wir, um einen Bobtail zu fotografieren, an der Bottle Bay machen wir kurz nach 12 Halt für unseren Morningtea, um uns herum spektakuläre rote Klippen. Der nächste Stopp ist am Cape Peron, eine kleine Agame sitzt im roten Sand, dann laufen wir 1 ½ km zum Skipjack Point, unter uns stehen tausende Kormorane direkt am Ufer, in der Ferne ist ein Wal zu sehen, in der Nähe direkt am Rand der großen Seegrasbank 2 Dugongs. Allein die Farben, rote Dünen vor grünblauem Meer, sind bezaubernd. Am Skipjack Point gibt es Lunch, es ist fast 15 Uhr, unter uns taucht immer wieder ein Dugong auf, außerdem tummelt sich eine Schildkröte im seichten Wasser, wunderschön. Auf dem Rückweg machen wir noch den ein oder anderen Stopp, z.B. am South Gregories Beach, die Szenerie ist fast unwirklich schön. Am Peron Homestead müssen die Reifen wieder befüllt werden, am Hot Tub (38°), gespeist mit artesischem Wasser, ist ein kleiner Teich, 2 Emus laufen entlang, nur die Monitor Lizards von heute früh lassen sich nicht mehr blicken. Um 17 Uhr sind wir wieder zurück an unserem Campervan, was für eine tolle Tour, und wir hatten lange überlegt, ob wir sie tatsächlich buchen sollen. Jetzt wird gewaschen, heute geht’s wieder früher ins Bett.

Shell Beach
Shell Beach

Kormoran
Kormoran

Francois Peron NP
Francois Peron NP

24. Tag: Auf den Trubel der ersten Delfinfütterung haben wir keine Lust, wir frühstücken gemütlich und fahren dann nach Monkey Mia. Kaum angekommen, tauchen tatsächlich die ersten Delfine auf, die 2. Fütterung startet nach 20 Minuten Erklärungen einer Rangerin. Die Delfine schwimmen so lange extrem nah am Strand und schauen immer wieder aus dem Wasser heraus. Danach laufen wir den Monkey Mia Trail an einem Bird Hide vorbei, oben auf einer Anhöhe und dann am Strand durch tiefen Sand zurück. Nach einer kurzen Vesper am Van geht es erneut auf die Shotover zur One-o-Clock-Cruise. Der Himmel klart plötzlich auf, die Wolken verschwinden, nur ein starker Wind bleibt. Wir segeln zunächst gemächlich durch die Bay, bis wir tatsächlich Dugongs entdecken und zwar gleich eine ganze Gruppe ganz nah am Schiff. Auf dem Rückweg tummeln sich immer wieder Delfine in unserer Nähe, der Wind wird immer kälter, trotz der warmen Klamotten und der Mützen frieren wir wie die Schneider. In Denham wird dann getankt, wir gehen diesmal auf den Seaside CP, da es dort eine Dump Station gibt, mit unserer Rabattkarte kostet der Stellplatz auch nur 27$.

25. Tag: Um 20 nach 7 verlassen wir den Campground, leider hat der Bäcker noch zu, also fahren wir erst mal an die Little Lagoon für ein paar Fotos. Die Kirche von Denham ist komplett aus Muscheln gebaut, sieht aber nicht wirklich toll aus, statt Sand wurden eben Muscheln zu Steinblöcken gepresst. Mittlerweile hat denn auch die Bäckerei geöffnet, mit 2 Vollkornbrötchen und 2 Rosinenweck im Gepäck fahren wir auf dem World Heritage Drive zurück Richtung NWC Hwy. Am Hamelin Pool machen wir Halt, hier gibt es Stromatoliten, 3000 Jahre alte Lebewesen, die hier nur überleben konnten, weil die Bucht gut abgeschirmt ist von den Gezeiten, das Wasser schnell verdunstet und somit stark salzhaltig ist und Seeschlangen dieses salzige Wasser nicht mögen. Vor Milliarden von Jahren haben diese Cyanobakterien Sauerstoff aus dem Wasser entnommen und in die Luft abgegeben, so dass der Sauerstoffgehalt irgendwann mal bis auf 20% gestiegen ist, was luftatmendes Leben überhaupt erst möglich gemacht hat. Wissenschaftler hatten eigentlich geglaubt, dass diese Bakterien im Wettbewerb des Lebens keine Chance hatten und längst ausgestorben sind. Übers Overlander und das Billabong Roadhouse kommen wir zum 24-h-Rastplatz Galena Bridge, wo wir Rast machen, direkt am Murchison River. Kurz danach sitzt ein Schwarm schwarzer Kakadus am Straßenrand. In Northampton biegen wir Richtung Nabawa ab und fahren die Alternativroute durchs Chapman Valley, das nördlichste Weinanbaugebiet Westaustraliens, bis Geraldton. Hier besichtigen wir das Memorial der HMAS Sydney II und fahren über Dongara nach Port Denison. Auf der Strecke liegen bei Greenough noch ein paar Leaning Trees, Eukalypten, die sich aufgrund ihres weichen Holzes in starkem Wind "legen". In Port Denison machen wir einen Spaziergang am wilden Strand, der Wind bläst eiskalt – es ist eben Winter in Australien.

Delfin
Delfin

Stromatoliten
Stromatoliten

Leaning Tree
Leaning Tree

26. Tag: Nach dem Besuch der Bäckerei sind wir 20 vor 8 auf der Straße. Am Brand Highway blühen die Wildblumen, ganze Wiesen sind gelb, Bäume blühen in rosa und gelb, was für eine Farbenpracht. Kurz vor Perth biegen wir auf den Great Northern Highway und fahren in den Walyunga NP, wo wir erst mal Mittagspause machen. Danach laufen wir den Kangaroo Trail, 4 km geht es erst am Swan River entlang, dann steil die Hügel hinauf, rechts sitzen Känguruhs im Gras, links 2 schwarze Kakadus im Baum. Kurz darauf haben wir schöne Ausblicke auf das Avon und das Swan Valley. Plötzlich sitzen 2 grüne Kragensittiche über uns im Baum, wir holen das 500mm-Objektiv raus, Connys Schulter dient als Stativ, die Sittiche springen die Äste nach unten, kommen immer näher. Nur wenige Meter weiter gräbt ein Echidna im Boden herum, was für eine schöne Wanderung. Zum Abschluss gehen wir noch an den Fluss, aus dem Avon River wird hier der Swan River, als ein einzelner Sittich direkt vor uns landet, sogar auf einen Campingtisch springt und dort vor uns posiert, wir können unser Glück kaum fassen. Die Weiterfahrt führt uns durch Midland, wir wechseln auf den Great Eastern Highway, fahren zum John Forrest NP. Der Scenic Drive ist nur bis 16 Uhr geöffnet, eine halbe Stunde haben wir noch, wir beeilen uns mit Durchfahrt (10 km) und Fotostops. In Mundaring besuchen wir das Visitor Center, in der Nähe gibt es keinen Campingplatz mit Dump Point, also fahren wir zurück nach Perth bis zum Central Top Tourist Park.

27. Tag: Es regnet, wir lassen uns Zeit mit Duschen und Frühstück. Kurz nach 8 sind wir bei Apollo und holen unsere beiden Reisetaschen ab, danach geht’s wieder die Hügel nach oben zum John Forrest NP. Am Rangers Office sitzen mehrere Känguruhs am Weg, eines sitzt direkt vor dem Wagenfenster, schaut uns an und das kleine schaut neugierig aus dem Beutel. Unsere Kameras sind aber noch im Rucksack, wer ahnt schon, dass bei einer Stadtfahrt im Regen so ein Motiv auftaucht. Wir wandern den Heritage Trail zu einem alten Eisenbahntunnel, dann zurück am Wasserfall vorbei bis zum Auto, insgesamt 4,5 km, der Himmel reißt auf, die Sonne scheint, die Regenklamotten werden weggepackt. Unterwegs sehen wir etliche Kragensittiche und einen Kookaburra. In Mundaring kaufen wir Brötchen und machen am Damm des C.Y. Connor Lake Rast, auch hier kommen neugierige Sittiche nah zu uns heran. Als nächstes fahren wir auf Umwegen zum Gooseberry Hill NP und den Zigzag-Drive Richtung Tal, die Sicht auf Perth ist sensationell. Von hier aus geht es zum Lesmurdie Falls NP, auch der ist nicht ausgeschildert, so dass wir erst nach einigem Suchen den Parkplatz finden. Der Weg ist superspannend, die Fälle sind atemberaubend, auch vom Lion Lookout und vor allem am Fuß der Fälle. Da es mittlerweile halb 5 ist, fahren wir nach Armadale auf den Campground, eine Bewohnerin ruft den Besitzer an, der kurz darauf vor Ort ist und uns den letzten Stellplatz zuweist. Unser Stromkabel ist zu kurz, mit einer Verlängerung mit anderen Anschlüssen kämpfen wir ein wenig, die Kupplung wird dann mit einer Plastiktüte und Klebeband wasserdicht verpackt.

Brand Highway
Brand Highway

Kragensittich
Kragensittich

Lesmurdie Falls
Lesmurdie Falls

28. Tag: Unser erster Besuch gilt dem Serpentine Falls NP, am Parkplatz sitzen Känguruhs mit Babies im Bauch. Wir wandern den Kitty Gorge Trail, am Serpentine River entlang, eine sehr schöne Wanderung durch Feuchtgebiete voller Callas, teilweise sehr anspruchsvoll mit steilen Passagen. Der Weg ist ein Class-4-Trail, den wir mittlerweile aber ohne Probleme meistern. In einem Baum sitzen schwarze Kakadus, wieder mal muss Conny als Stativ herhalten, da das 500mm-Objektiv auf die Kamera geschraubt wird. Wir laufen bis zu wunderschönen Wasserfällen, etwa 2 Drittel des Weges, dann kehren wir um, insgesamt laufen wir 4 Stunden. Am Parkplatz sitzt ein kleines schwarzes Tier, das aber sofort ins Unterholz verschwindet, der Ranger erklärt uns, dass es ein wildes Schwein ist, kein exotisches Tier, und dass diese Schweine erheblichen Schaden anrichten und daher gejagt werden. Bei der Rast bemerken wir, dass eine Zecke sich gerade in Franks Oberschenkel fressen will, diese Viecher gibt es also auch in Westaustralien. Wir fahren nach Rockingham an den Point Peron, die See ist wild, etliche Kitesurfer sind unterwegs. Anschließend geht es noch nach Fremantle, eine schöne alte Stadt mit engen Gassen, fast zu eng für unseren Camper. Also fahren wir 2 km zurück auf einen Campground, putzen unser Auto und packen die ersten Koffer.

29. Tag: Nach dem Frühstück wird weiter gepackt, sauber gemacht, ein letztes Mal gedumpt. Um 9 Uhr verlassen wir den sehr sauberen Campground, fahren durch Fremantle in den Kings Park und parken am Botanical Garden. Am Roe Overlook schauen wir auf die Innenstadt von Perth und den Swan River, danach besteigen wir den Observation Tower mit seinen 101 Stufen. Im Botanischen Garten sind tausende einheimische Pflanzen zu sehen, alle mit einem Schild versehen, dazwischen tummeln sich Elstern, Kragensittiche und andere Vögel. An der John Forrest Statue vorbei geht es zum Visitor Center, wir kaufen uns ein Eis und laufen weiter durch den Park, den Boardwalk hinab bis zum Synergy Parkland, von dort wieder zurück, den Walkway entlang, oberhalb der Bäume, über die Glasbogenbrücke mit sensationellen Ausblicken auf Perth und den Swan River. Lorikeets verstecken sich in den Palmen, wir laufen am Water Garden vorbei zurück zum Camper, essen, ziehen uns um und packen endgültig. Um 15 Uhr verlassen wir den Kings Park, fahren durch Downtown Perth, über den Swan River und dann den Great Eastern Highway bis zu Apollo, Ecke Epsom Av. Der km-Stand beträgt 161828, wir sind also 6260 km gefahren. Ein Taxi bringt uns zum International Airport, noch 6 Stunden bis zum Abflug, die Check-In-Schalter öffnen erst in 3 Stunden. Mit Lesen überbrücken wir die Zeit, dann hebt pünktlich um 22:30 unser Flieger ab Richtung Dubai.

schwarzer Kakadu
schwarzer Kakadu

Observation Tower
Observation Tower

Perth
Perth

30. Tag: Frühmorgens landen wir nach etwas holprigem Flug in Dubai, noch einmal 3 Stunden Aufenthalt, dann folgt ein total ruhiger Weiterflug nach Frankfurt. Das Bordangebot und der Service von Emirates sind absolut zu empfehlen.
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