Von Whitehorse nach Calgary auf dem Cassiar Highway

Whitehorse - Skagway - Haines - Whitehorse - Cassiar Highway - Yellowhead Highway - Jasper - Calgary

Reisedauer: 3 Wochen
gefahrene Kilometer: ca. 4200
beste Jahreszeit: Juli bis September
Juli und August sind angenehm warm, allerdings voller Touristen und Moskitos
im September beginnt der Indian Summer, bedingt durch Nachtfrost gibt es keine Moskitos mehr

Sonntag, 02.09.2018:
Es geht endlich wieder nach Whitehorse im Yukon. Nachdem die Putzkolonne nicht eintraf, durften wir länger als erwartet die Business-Lounge der Lufthansa genießen. 2 Stunden später Starterlaubnis für die Condor. Unsere Ankunft in Whitehorse war mittags und wir konnten bei schönstem Sonnenschein noch am Yukon River laufen und die ersten Fotos schießen. Irgendwie war unsere Organisation etwas chaotisch, denn es ist Sonntag und wir bekommen unser Wohnmobil erst am Mittwoch.

Bahnhof Whitehorse
Bahnhof Whitehorse


Yukon River
Yukon River

Mittwoch, 05.09.2018:
9.30 Uhr sitzen wir im Camper und fahren Richtung Skagway/Alaska. Erster Halt am Emerald Lake, traumhafte Kulisse, dann zum Carcross Dessert, die wohl kleinste Wüste der Welt. Nach der problemlosen Einreise nach Alaska ergattern wir noch ein Ticket für die 15.00 Uhr Fähre. Bei wolkenlosem Himmel geht es nach Haines. Hier kaufen wir erstmal für die nächsten Tage ein (vorher macht das keinen Sinn, wenn man über die Grenze muss). Dann geht es endlich auf unseren Campground am Chilkoot River. Die ersten Bären tauchen auf - wir sind glücklich!

Donnerstag, 06.09.2018:
Das Wetter ist traumhaft und wir entscheiden uns für einen Rundflug über den Glacier Bay NP. Paul, unser Pilot (vor 11 Jahren flogen wir auch bei ihm) muss noch 2 Passagiere abholen, somit fliegen wir zuerst nach Skagway und dann wieder zurück in die Gletscherwelt. Es ist einfach wunderbar den Eiswelten so nahe zu sein und diese herrliche Natur zu genießen. Paul flog natürlich immer haarscharf an den Felsen vorbei und so tief, dass man die einzelnen Risse im Eis fast greifen konnte. Nachmittags fotografieren wir die Bären beim Lachsfischen. Es ist schon wahnsinnig wieviele Fahrzeuge und Menschen diesen beschaulichen Ort heimsuchen. Vor 7 Jahren standen wir mit ein paar Fischern alleine am Fluss.

Freitag, 07.09.2018:
Heute machen wir einen Ausflug zum Chilcat NP. Hier ist es eiskalt und superwindig. Das Laufen macht keinen Spaß, deshalb fahren wieder zurück zu den Grizzlybären und machen traumhafte Fotos von spielenden Babybären.

Grizzly mit Fisch
Grizzly mit Fisch


Rundflug
Rundflug

Samstag, 08.09.2018:
Wir entscheiden uns noch eine Nacht länger zu bleiben, denn so nah und relativ ungefährlich können wir die Bären sonst nirgends beobachten. Plötzlich kommt eine Grizzlymutter mit ihren 3 Kleinen aus dem Gebüsch und will zum Fluss. Die kleinen Wollknäuel haben keine Eile und spielen erstmal eine Runde Fangen auf der Straße. Als dann ein ziemlich großer Bär gemütlich auf der Strasse entlang spaziert, huschen wir schnell in den Camper zurück. Auch die Weißkopfseeadler sind hier auf Lachsfang, uns gelingen tolle Fotos.

Sonntag, 09.09.2018:
Noch ein paar Fotos, dann verlassen wir wehmütig unsere Bären, heute gehts zurück nach Kanada. Am Bald Eagle Preserve sehen wir noch einen Adler im Baum, es geht am Chilkat River entlang bis zur Grenze. In British Columbia wird die Landschaft immer schöner. Wir sind noch zu früh für den Indian Summer, doch die dichten dunkelgrünen Nadelwälder bilden einen tollen Kontrast zu den gelbgefärbten Laubbäumen. Nach vielen Fotostopps und kleinen Wanderungen am St. Elias Trail und am Dezadeash Lake kommen wir zum Kathleen Lake. Hier finden wir einen schönen Stellplatz und laufen noch am See entlang.

Montag, 10.09.2018:
Wir stehen sehr früh auf, Frank fährt noch im Schlafanzug unseren Camper an den See, damit wir hier den Sonnenaufgang fotografieren können. Es ist saukalt, die Sonne taucht die Berge und den See in rotes Licht - einfach wunderschön. Nach Yoga am See und einem leckeren Frühstück geht es nach Haines Junction zum Einkaufen. Plötzlich sehen wir eine Grizzlymom mit ihrem ca.1 1/2 jährigem Nachwuchs in der Erde buddeln. Grizzlyjunge bleiben etwa zwei Jahre bei der Mutter, bis sie für sich selbst sorgen müssen. Das Wetter ist traumhaft, wir fahren Richtung Kluane Lake. Leider ist das Visitor Center bereits geschlossen, doch wir sehen am Hang Dallschafe. Wir wandern den Soldiers Summit Trail, kraxeln den Hang noch höher hinauf um einen besseren Blick auf die Schafe zu haben. Nach einer Rast am See geht es wieder zurück. Vor uns überquert ein Luchs die Straße – wir sind so erstaunt, dass wir zu langsam für Fotos sind. Noch eine kleine Wanderung am Spruce Beetle Trail, dann Übernachtung am Kathleen Lake.

Kathleen Lake
Kathleen Lake


Grizzly
Grizzly

Dienstag, 11.09.2018:
Das Wetter ist nicht mehr ganz so gut und etwas wolkenverhangen. Wir fahren wieder nach Haines Junction und wandern den 5,5 km langen Dezadeash River Trail. Nun fahren wir gemütlich nach Whitehorse. Vor uns überquert ein kleiner Fuchs die Straße. Wir kaufen den Supermarkt halb leer, dann wird geduscht und gewaschen.

Mittwoch, 12.09.2018:
Morgens regnet es, wir füllen Wasser auf und dumpen. Um 7.30 Uhr sind wir bereits auf der Straße. Kurz nach der Abzweigung Richtung Skagway sitzt ein riesiger Grizzlybären am Straßenrand und gräbt den Boden um. Wir halten am Swan Haven, laufen zum Tessin Lake, es ist kalt, aber die Sonne scheint wieder. Unser Glück mit dem Wetter ist wirklich unbeschreiblich. Wir fahren durch die herbstlich gefärbten Laubwälder, so schön, die Fahrt ist das Ziel! Wir laufen den kurzen Weg zu den Rancheria Falls, dann besuchen wir das Visitor Center in Watson Lake, holen Tipps für den Cassiar Highway und buchen uns im Campground ein. Nach einem kurzen Fotostop durch den Schilderwald laufen wir zum Wye Lake und umrunden den See. Im Visitorcenter wurde uns von der Chance auf Nordlicht erzählt. Um 22.00 Uhr verfärbt sich der wolkenlose Himmel, grüne Schwaden tauchen auf. Wir stürmen aus unserem Camper direkt an den See. Keine Menschenseele unterwegs, wir sind total allein. Leider hatten wir unser Stativ im Auto vergessen und die Klamotten reichten auch nicht lange für die eisige Kälte. Trotzdem gelingen uns ein paar Fotos vom Nordlicht. Was für ein Glück, am richtigen Tag am richtigen Ort. Nachts lassen wir die Heizung laufen, es ist ansonsten auch im Camper zu kalt.

Schilderwald in Watson Lake
Schilderwald in Watson Lake


Nordlicht
Nordlicht

Donnerstag, 13.09.2018:
Nochmal tanken, dumpen, 21 km den Alaska HW zurück, dann startet unser Abenteuer auf dem Cassiar HW 37. Die ersten Kilometer sind eher langweilig, wir fahren durch eine Nadelwaldschneise bis zum Boya Lake. Kristallklares Wasser, Farben wie in der Karibik. Wir wandern 1,5 km bis zu einem Biberstaudamm. Zurück am Camper sehen wir den 'Kanuverleih'. Wir werfen 20$ in eine Holzbox und leihen uns Schwimmwesten und ein Kanu aus. Nach einem etwas wackeligen Start genießen wir die stille Einsamkeit auf dem See. Wir paddeln über eine Stunde in der traumhaft schönen Seenlandschaft mit vielen kleinen und großen Inseln. Nun fahren wir weiter durch herrliche Landschaften mit 'tausenden' kleiner Seen. Leider fängt es stärker zu regnen an. In Iskut tanken wir nochmal voll, auf der Red Goat Lodge finden wir einen schönen Stellplatz direkt am See.

Freitag, 14.09.2018:
Erster Halt am Kinaskan Lake PP - nicht schön, wir fahren 10 km weiter. Hier wandern wir 1 km zum Natadesleen Lake, schöner Trail, der Regen lässt nach. Auf unserer Weiterfahrt steht plötzlich eine Elchkuh im Unterholz. Nun gehts weiter Richtung Stewart, wir sehen bereits schneebedeckte Berge. Der Bear Glacier reicht fast bis zur Straße, toller Ausblick. In Stewart erfahren wir im Visitor Center, dass wir am Salmon Glacier unseren Camper parken können. Also die Grenze in Haider nach Alaska überqueren. Ein kurzer Halt am Fish Creek Wildlife Observation. Es lassen sich keine Bären blicken, wir nehmen die 28 km Schotterpiste bis zum Salmon Glacier in Angriff. Eine echte Herausforderung für unseren kleinen Camper, der fast in den Schlaglöchern verschwindet. Wir fahren an den Summit Viewpoint und übernachten hier. Der Wind pfeift, es ist saukalt aber eine gewaltige Kulisse!

Boya Lake
Boya Lake


Bear Glacier
Bear Glacier

Samstag, 15.09.2018:
7.00 Uhr, im Camper sind es 4 Grad, draußen geht langsam die Sonne auf und taucht die Berge und Gletscher in warmes Licht - grandios. 28 km - 90 Minuten - zurück zum Fish Creek - keine Bären, wir fahren weiter bis zum Portland Canal, einem Fjord, dann wieder über die Grenze nach Stewart. Hier laufen wir den Boardwalk in der Sonne. Nach vielen Fotostopps in dieser grandiosen Landschaft geht es bis zum Meziadin Lake. Es ist Mittag und wir genießen unseren Salat im Freien. Danach geht es das letzte Stück auf dem Cassiar HW bis Kitwanga.

Sonntag, 16.09.2018:
Wir biegen auf den Yellowhead HW Richtung Osten. Das Visitorcenter in Hazelton hat schon geschlossen, auf dem Farmers Market kaufen wir frische Kräuter und frisch gepflückte Äpfel. In Smithers ist das Visitorcenter ebenfalls geschlossen, wir fahren bis zum Bilkley Riverside Park und wandern ein wenig. Die Wetlands sind eher langweilig. Weiter gehts zu den Twinfalls, nicht besonders spektakulär aber als kleiner Zwischenstopp gut. Zuletzt fahren wir die Hudson Bay Mountain Road 9 km nach oben und unternehmen eine 4 km lange, recht schwierige Wanderung, da der Weg eigentlich nicht existiert. Es fängt zu regnen an, unser Stellplatz ist heute im Tyhee Lake PP.

Montag, 17.09.2018:
In Houston gehts ins Visitorcenter, wir bekommen Tipps für Wanderungen. Wir fahren gen Osten und biegen die Peron Forrest Service Road, Schotterpiste - gut zu fahren. Plötzlich springt etwas über die Straße, was wir nicht einordnen können. Ganz langsam nähern wir uns der Stelle. Ein neugieriger Luchs schaut uns direkt in die Kamera - sensationell! Die Wanderung entpuppt sich als nicht machbar, da überall Schnee liegt und die Wege nicht mehr erkennbar sind. Wir fahren weiter, ein Schwarzbär läuft gemütlich vor uns über die Straße. In Fraser Lake fahren wir zum kostenlosen Stellplatz, direkt am White Swan See.

Dienstag, 18.09.2018:
Direkt hinter den Wohnmobilen war die Eisenbahnstrecke, war nicht ganz so ruhig die Nacht. Nach ein paar Wanderungen fuhren wir direkt nach Prince George um mal wieder einzukaufen. Dann ging es weiter zum Purden Lake PP. Sehr schöner Stellplatz direkt am See. Wir wandern um den See und essen frischen Lachs.

Mittwoch, 19.09.2018:
Heute gehts zuerst zum Chun T'oh Whudujut PP, einem 2016 fertig gestellten Weg durch den Inland Rain Forest. Riesige Zedern säumen den Weg und wir laufen fast 1,5 Std. für die 3,5 km – ein traumhaft schöner Wald. Der Himmel ist wolkenlos und wir fahren bis Valemount. Ein kleiner grauer Coyote steht am Straßenrand, am Lasalle Lake machen wir Rast, ein Teich voller Seerosen und kleiner Frösche. Wir sitzen im Freien und genießen die Wärme und den herrlichen Ausblick.

Chun T'oh Whudujut PP
Chun T'oh Whudujut PP


Lasalle Lake
Lasalle Lake

Donnerstag, 20.09.2018:
6.00 Uhr aufstehen, es regnet, um 7.00 Uhr sind wir dann bereits unterwegs. Das Wetter ändert sich rasant, der Mt. Robson ist in voller Pracht zu sehen, wir fahren heute bis Jasper. Am Maligne Lake starten wir unsere Wanderungen. Am Nachmittag fängt es zu schneien an, ein Schneehuhn sitzt vor uns auf dem Weg. Auf der Rückfahrt sehen wir Rehe und können eine Elchkuh mir ihren 2 Jungen fotografieren. Kurz vor Jasper beobachten wir das Liebeswerben eines Elkbullen. Seine Angebetete erhört ihn erst nach seinem Gesang. Als dann noch ein großer Schwarzbär auftaucht, ist es ein wirklich erfolgreicher Fototag.

Freitag, 21.09.2018:
Wir verschlafen, werden erst nach 8.30 Uhr wach. Draußen ist alles weiß, der Schnee bleibt liegen. Unsere Wanderung ins Valley of the 5 Lakes ist grandios, die Seen sind glasklar, schimmern vom blau ins türkis und rundherum sind die Bäume vom Schnee gezuckert. Danach geht es zum Lake Anette Loop, ein riesiger Elkbulle liegt inmitten seiner Kühe malerisch am See. Das Wetter wird immer eisiger und der Wind wird stärker, deshalb laufen wir nur 2,5 km entlang am Maligne Canyon mit seinen spektakulären Schluchten.

Stellplatz im Schnee
Stellplatz im Schnee


Icefields Parkway
Icefields Parkway

Samstag, 22.09.2018:
Es ist noch mehr Schnee gefallen, die Anzeige für den Straßenzustand steht auf 'Poor'. Wir fahren den schneebedeckten Icefields HW Richtung Banff - ca. 240 km. Manchmal kommt die Sonne durch, dann ist diese Winterlandschaft einfach grandios, nicht umsonst zählt diese Strecke zu den schönsten der Welt. Nach ein paar kurzen Stopps kommen wir am Peyto Lake an. Als wir über den vereisen Wanderweg endlich den See erreichen, sehen wir nur eine dicke Wolkenwand, vom See nichts zu sehen. Aber unser fast endloses Warten hat sich gelohnt, der See zeigt sich in seiner petrolgründen Farbe, dazu die dick eingeschneiten Bäume und azurblauer Himmel - das Fotografenherz lacht. Am Lake Louise ergattern wir den letzten Stellplatz. Danach geht es noch schnell zum Moraine Lake, wieder haben wir Glück, wir laufen schnell die steilen Felsen hinauf um dieses traumhafte Panorama zu fotografieren. Was für ein Tag - einfach unvergesslich!

Sonntag, 23.09.2018:
Nachdem es heute regnet, sind wir auf dem Weg am Lake Louise nach kurzer Zeit fast allein. Plötzlich kommt die Sonne raus. Der blaue Himmel begleitet uns während der Rückfahrt bis zum letzten Campground in Calgary. Das Mittagessen genießen wir im Freien am Two Jack Lake. Urlaub ist fast zu Ende, morgen geben wir unseren Camper bei Fraserway zurück.

Icefields Parkway
Icefields Parkway


Wildbrücke
Wildbrücke

Montag, 24.09.2018:
Rückflug nach Frankfurt

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