Südinsel Neuseeland
Christchurch - Mt. Cook - Otago - Catlins - Fjordland - Westküste - Abel Tasman - Marlborough Sounds - Kaikoura - Christchurch
Reisedauer: 4 Wochen
gefahrene Kilometer: ca. 4500

1. - 3. Tag: Am Donnerstag fliegen wir mit United Airlines nach Los Angeles (knapp 11 Stunden), Einreiseformalitäten, Fingerabdrücke, mit allen Koffern durch den Zoll, dann weiter nach Auckland (noch einmal 13 Stunden), wieder Einreiseformalitäten, noch mal mit Gepäck durch den Zoll, die Zeit wird knapp, wir checken direkt am Gate ein. Am Samstag Vormittag sind wir dann endlich in Christchurch, kurz vorher hatten wir die Datumsgrenze überflogen, so dass der Freitag fast ersatzlos verschwunden ist. Unser Camper hat 346066 km auf dem Buckel und das Lenkrad auf der falschen Seite, aber Conny gewöhnt sich schnell an die verkehrte Straßenseite, nur statt des Blinkers wird immer wieder der Scheibenwischer angeschaltet. Wir holen beim AA gutes Kartenmaterial, kaufen ein und fahren bis Rakaia (knapp 80 km) auf einen Campground, essen Sandwich mit selbstgemachter Guacamole, trinken ein Bier und zollen dem Jetlag Tribut.

Unser Wohnmobil

Church of the Good Shepherd

4. Tag: Nach dem Frühstück fahren wir den langweiligen SH1 bis Rangitata, danach geht es langsam durch schönes Hügelland über den Burkes Pass in die Hochebene von McKenzie. Plötzlich taucht der Lake Tekapo auf, herrlich türkis, wir wandern am Ufer entlang zur Church of the Good Shepherd, danach geht es mit dem Van auf den Mt. John, wo wir im Observatorium einen Kaffee trinken und von oben auf den Lake Tekapo schauen. Weiter geht die Fahrt zum Lake Pukaki und an dessen Westufer entlang. 300 Tage im Jahr ist der Mt. Cook von Wolken verhüllt, heute ist er zu sehen, majestätisch ragt er auf. Wir bleiben in Glentanner Park, kochen in der Gemeinschaftsküche, draußen ist es bitterkalt, in der Ferne leuchtet Mt. Cook im Sonnenuntergang, der Sternenhimmel ist überwältigend.

5. Tag: Wir fahren nach Aoraki und wandern ins Hooker Valley, 2 Hängebrücken müssen wir überqueren, dann thront Mt. Cook wolkenlos über dem Tal, was für eine schöne Wanderung. Auf dem Hooker Lake treiben riesige Eisschollen. Nach 4 Stunden sind wir zurück am Auto, wir fahren über Twizel nach Omarama, auf dem Campground haben wir eine eigene Kabine mit Toilette und Dusche.

Eisscholle im Hooker Lake

Elephant Rock

6. Tag: Unser Strom geht nicht, nach Rücksprache mit dem Wohnmobil-Verleiher Wendekreisen fahren wir zurück nach Omarama in die Werkstatt. Offensichtlich war der Kurzschluss aber nicht bei uns, sondern im Verteiler des Campgrounds zu suchen. Wir fahren um den Lake Aviemore herum und biegen in Duntroon zum Elephant Rock ab. Hier liegen riesige Kalksteine in der Gegend rum, der Schauplatz war Kulisse für die "Chroniken von Narnia". In Oamaru besorgen wir im AA die fehlenden Karten und sehen im Penguin Reserve tatsächlich einen Gelbaugenpinguin am Strand, außerdem ein junges ganz nah am Weg. Weiter geht es an der Küste über Kahanui bis zu den Moeraki Boulders, großen Murmeln aus Kalksteinkristallen, die am Strand liegen.

7. Tag: Wir laufen noch einmal zu den Moeraki Boulders, diesmal bei Ebbe und bei Sonnenschein, danach wandern wir zum Memorial Lookout und sehen 2 faule Seelöwen auf den Felsen. Die Fahrt nach Süden unterbrechen wir in Karitane, wo wir in Maorigebiet an der Küste herumklettern. In Dunedin wird eingekauft, dann geht es auf die Otago-Halbinsel. Am Albatros Point sind leider keine Königsalbatrosse anwesend und es ist viel zu windig. Wir buchen eine Tour zu den Gelbaugenpinguinen und laufen durch getarnte "Schützengräben", um die Pinguine nicht zu stören.

Moeraki Boulders

Leuchtturm am Nugget Point

8. Tag: Wir verlassen die Otago Peninsula, durchqueren Dunedin und fahren nach Süden in die Catlins. In Owaka besorgen wir Infomaterial, trinken einen Kaffee und fahren dann über abenteuerliche Schotterpisten zum Nugget Point, einem Leuchtturm. Tief unten sehen wir spielende Seehunde. Danach geht es zur Cannibal Bay, wo sich ein einsamer Hookerseehund von uns aus nächster Nähe fotografieren lässt. Nach langer Fahrt erreichen wir die McLean Falls, wo wir einen Stellplatz reserviert haben.

9. Tag: Wir entscheiden, noch eine Nacht hierzubleiben, um alle Höhepunkte der Catlins zu erleben. Zuerst laufen wir zu den McLean Falls, dann geht die Fahrt an die Jacks Bay. Der Wanderweg führt über Schafweideland, jeder Schritt will bedacht gesetzt sein, um nicht in zu viele Schafsknöddel zu treten. Das Jacks Blowhole ist zwar riesig, 68m breit, 55m tief, 200m vom Meer entfernt, bei Ebbe macht es aber eigentlich nix her. Der nächste Stop gilt den Purakaunui Falls, einem der meistfotografierten Stellen Neuseelands. Dann geht es zu den Matal und den Horseshoe Falls, danach zum Lake Wilkie, einem Feuchtgebiet mit hübschem Vogelgesang, leider lassen sich die Vögel im dichten Regenwald nicht blicken. Nach einem Kaffee am Campground wird gewaschen.

Erschrockenes Schaf

Slope Point

10. Tag: Erster Halt: Die Niagara-Fälle, nicht ganz so beeindruckend wie das Original, aber immerhin 20cm hoch. An der Curio Bay lassen wir uns den Südwestwind um die Nase wehen, dann geht es zur Waipohatu Area zu einem Spaziergang im Regenwald, ein kleiner Fächerschwanz umrundet uns. Am Slope Point stehen wir am südlichsten Punkt der Südinsel, 5000km vom Äquator und 4800km vom Südpol entfernt. Der Leuchtturm am Waipapa Point ist leider eingerüstet, auf den Felsen füttern Seeschwalben ihre Jungen. Wir verlassen die Catlins und fahren durch Invercargill bis nach Colac Bay. Der Wind wird immer stärker, wir bekommen einen Stellplatz hinter einer Hecke, sturmgeschützt. In einem Nebenraum dürfen wir Emails verschicken, es ist Samstag Abend, die Dorfjugend trifft sich zur Wochenendfeier.

11. Tag: Die Sonne scheint, wir fahren nach Cosy Nook, eine hübsche, kleine Ansiedlung am Meer. Monkey Island ist durch die Flut noch vom Festland getrennt, bei McCrackens Rest werfen wir einen letzten Blick aufs Meer. In Tuatapere gibt es leckeren Apfelstrudel in einem süßen Cafe bei 2 alten Damen. In den Rakatu Wetlands wandern wir eine gute Stunde, dann erreichen wir Manapouri am gleichnamigen See. Für die Overnight Cruise in den Doubtful Sound ist noch genau 1 Kabine frei, am Dienstag wäre die Fahrt bereits ausgebucht. Wir wandern vom Campground am Fraser Beach entlang bis zum Pearl Harbour, nach dem Essen geht es zum Sonnenuntergang noch einmal zum Strand.

Sonnenuntergang am Lake Manapouri

Fjordland Navigator

12. Tag: Den Vormittag trödeln wir herum, packen unseren "Übernachtrucksack". Bei der Überquerung des Lake Manapouri wird es immer stürmischer, es fängt zu regnen an. Am Ende des Westarms steigen wir in den Bus und werden 20km über den Wilmot Pass zum Deep Cove gefahren. Der erste Blick auf den Doubtful Sound ist schon atemberaubend. Auf dem Schiff dann die Überraschung: wir bekommen eine der 4 Kabinen auf dem Oberdeck, mit Doppelbett, Riesenbad und Dusche. Die Fahrt geht vorbei an Secretary Island (der 5.-größten Insel Neuseelands) bis in die offene Tasmansee. Auf einem Felsen tummeln sich etliche Pelzrobben, die Roaring Fourties wehen uns fast von Bord. Zurück im Sound (der eigentlich ein Fjord ist, weil er von Gletschern, nicht von Flüssen ausgewaschen wurde) fahren wir mit einem Tendercraft die Küste entlang, sehen Bottlenose Dolphins im Wasser springen. Zum Dinner sitzen wir mit 3 jungen Russen am Tisch, deren Urlaub fast zu Ende ist, wir erhalten Tipps zu Mehrtageswanderungen. Für den Sonnenuntergang ist es leider zu wolkig, nach 2 Bier fallen wir ins Bett.

13. Tag: Der Sonnenaufgang im Fjord ist sehr mystisch. Wir fahren in den Halls Arm, die Felswände sind zum Teil 1000m hoch. Wenn es regnet, stürzen hier die höchsten Fälle der Welt die Felsen hinab. Am Ende des Arms werden alle Motoren und Generatoren abgestellt, 5 Minuten hören wir nur Vogelgezwitscher und Wasserplätschern, so hört sich unsere Erde ohne Zivilisation an. Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir Deep Cove, nehmen den Bus und überqueren mit dem Schiff noch einmal den Lake Manapouri, was für ein wunderschöner Ausflug. Über Te Anau geht es nach Queenstown, wo wir einkaufen, auf dem Campground in Arrowtown stehen wir dicht an dicht, es ist unerträglich heiß.

Deep Cove

Hängebrücke am Rob Roy Glacier

14. Tag: Nachts wurde es doch noch ziemlich kalt. Über schmale Serpentinen, gespickt mit Baustellen, geht es hinauf zur Crown Range Road und über Cardrona nach Wanaka, der Blick über den See ist bezaubernd. Im Visitor Center kaufen wir Briefmarken, dann geht es über Glendhu Bay in den Mt. Aspiring NP, 30km übelste Schotterpiste inklusive 8 Flussdurchquerungen. Unsere Wanderung führt uns über eine sehr lange Hängebrücke, entlang steiler Abgründe, 360 Höhenmeter nach oben zum Rob Roy Glacier. Etliche Wasserfälle stürzen an der Gletscherzunge nach unten, traumhaft. Nach fast 5 Stunden sind wir zurück am Auto, es geht die Schotterpiste zurück, unser Toyota lässt uns nicht im Stich. In Glendhu Bay finden wir einen sehr leeren Campground, leider sind die sanitären Anlagen superdreckig, duschen fällt aus. Dafür liegt der Stellplatz wunderschön am Lake Wanaka.

15. Tag: Die Kulisse mit den Bergen im Hintergrund ist bezaubernd. Wir verlassen den Lake Wanaka Richtung Haast Pass und machen an den Blue Pools eine kurze Wanderung (mit Hängebrücke), die Sandflies fressen uns auf. An der Küste angekommen werden wir von Sandflies belagert, schnell weiter bis zum Knights Point. Kaffee gibt es in der Salmon Farm am Paringa River, zwischendurch zeigen sich immer wieder die Berge, was für ein Glück wir mit dem Wetter haben. In Fox buchen wir die Halbtagestour auf den Gletscher, anschließend geht es an den Lake Matheson. Eineinhalb Stunden benötigen wir für die Umrundung, wir können Tauben, Enten und Rallen beobachten. Am Reflection Island machen wir schöne Fotos, leider liegen Mt. Cook und Mt. Tasman in den Wolken. Der Campground in Fox ist supersauber, hier macht es Spaß, zu duschen und zu kochen.

Blue Pools

Fox Glacier

16. Tag: Die Wolken geben immer wieder Blicke auf die Gipfel frei, also nichts wie los zum Lake Matheson. 2 Stunden laufen wir um den See, meist zwischen Reflection Island und dem View of Views hin und her, das Spiegelbild der Berge ist unglaublich. Danach fahren wir zum Gillespie Beach, 13km Schotterpiste, nach 20 Minuten Wanderung erreichen wir einen traumhaft wilden Strand mit viel Treibholz. Zur Robbenkolonie sind es noch knapp 2 Stunden, das schaffen wir nicht, also zurück zum Campground, Tuna-Sandwich essen, dann geht es los zur Gletschertour. 90 Minuten laufen wir mit unserem Guide Paul durch Regenwald bis zum Eiseinstieg. Wir sind 10 Teilnehmer, 2 sind schon auf dem Anstieg (570 Stufen) ausgestiegen. Jetzt bekommen wir unsere Spikes umgeschnallt, die ersten Schritte sind etwas wackelig, aber dann sind wir auf dem Fox Glacier. Wir wandern zu einer Röhre, die mal eine Höhle war, dann an die Abbruchkante, schließlich an eine echte Höhle. Es schimmert blau im Innern, einer nach dem anderen steigt hinab, die Guides hatten Treppenstufen ins Eis geschlagen, ein Seil hilft beim Herausklettern, was für ein Erlebnis. Nach 4 Stunden sind wir zurück und erhalten ein Gletscherzertifikat, in der Nacht fängt es furchtbar zu regnen an.

17. Tag: Alles liegt im Nebel, weder Fox noch Franz Josef sind von der Straße aus zu sehen. In Okarito steigen wir in unser Kajak und paddeln los. Die Okarito Lagune ist ein großes Feuchtgebiet, für etliche Vogelarten ist sie ein wichtiger Brutplatz. In den Armen sehen wir Shags und Silberreiher, an einer Flachstelle stehen Kanadagänse, Austernfischer und Schuhlöffler in Gruppen zusammen, ein Paradiesenten-Pärchen mischt sich dazwischen. Beim Fotografieren setzen wir in der flachen Lagune auf Grund, Conny muss aussteigen und uns aus dieser misslichen Lage befreien. Fast 4 Stunden sind wir auf dem Wasser, anschließend gibt es vom Kajakverleiher noch einen Kaffee. Das Wetter war ideal zum Kajakfahren, es war klar, aber nicht heiß und sonnig, ein idealer Tag. Die Weiterfahrt geht durch dichten Regenwald, es beginnt immer wieder zu regnen. Der Campground in Hokitika liegt schön direkt am Meer, wir stehen einmal nicht dicht an dicht, leider wird der Regen immer stärker.

Okarito Lagune

Pancake Rocks

18. Tag: Bei Nieselregen fahren wir an einer wilden Westküste entlang, die Wellenberge sind gewaltig. In Greymouth wollen wir einkaufen, leider sind sogar die an 7 Tagen geöffneten Supermärkte geschlossen - Ostersonntag. Die einspurigen Brücken werden jetzt sogar von der Eisenbahn mitbenutzt, die nassen Schienen sind schmierig. Die Küste wird immer wilder und rauher, Höhepunkt sind die Pancake-Rocks in Punakaiki. Aus etlichen Löchern zwischen den wie Pfannkuchen aufeinander gestapelten Felsen spritzt die Gischt nach oben. Wir sind kurz davor, einen faulen Campingplatz-Nachmittag einzulegen, entscheiden dann aber doch, wenigstens ein Stück des Pororari River Track zu wandern. Eine Stunde laufen wir im hohen Canyon am Fluss entlang durch dichten Regenwald mit meterhohen Farnen und schönen Palmen. Natürlich dauert auch der Rückweg eine Stunde, die Sonne lässt sich blicken, uns gelingen herrliche Fotos der hohen Steilwände mit dem Fluss. Der Campground liegt direkt am Ende des Canyons unter einem riesigen Felsen.

19. Tag: Der Nebel steigt langsam vom Meer auf, die Fahrt geht ans Cape Foulwind, dort liegt eine Seal-Kolonie. In Westport kaufen wir ein, dann geht es nach Karamea ans Ende der Straße. Dort fahren wir weitere 16km Schotterpiste, einspurig mit vielen Kurven, dann können wir in zwei Höhlen hineinlaufen, mit nur 1 Taschenlampe ganz schön gruselig. Der nächste Trail geht zum Oparara Arch, ein Riesenbogen über den Oparara River. Unser Campground ist fast leer, am Meer erleben wir einen traumhaften Sonnenuntergang.

Regenbogen in Karamea

Lake Rotoroa

20. Tag: Es geht zurück nach Westport, dann über Murchison in den Nelson Lakes NP an den Lake Rotoroa. Wir wandern den Braeburn Walk an einen kleinen Wasserfall, der Rückweg geht durch Feenwald voller Farne, bemooster Bäume, durch die strahlend hell die Sonne scheint. Die Vögel zwitschern laut auf uns herab, wir sehen Bellbirds, einen Tui und einen Vogel, der sich ohne Scheu nähert, um die Sandflies um uns herum aufzugreifen. Weiter geht die Fahrt durch die Buller Gorge über Wakefield bis Motueka an der Tasman Bay. Auf dem Campground wohnen etliche Einheimische.

21. Tag: Um Viertel vor Acht sind wir bei Wilson's und haben Glück: es sind noch 2 Plätze im Water Taxi frei. Um halb neun werden wir in Marahau vom Mudwiggle abgeholt, einem Traktor mit Hänger, der uns übers Watt bis ins Wasser zum Boot fährt (es ist Ebbe). An der Bark Bay steigen wir aus, Hosen abzippen, eincremen, los geht's, voraussichtliche Wanderzeit: 6 Stunden. Keine Wolke am Himmel, bieten sich auf dem Coastal Track im Abel Tasman NP immer wieder sensationelle Blicke auf einsame Buchten und das Meer, das je nach Sonnenstand in allen Blau- und Grüntönen schimmert. Über den Falls River führt eine Hängebrücke, für Conny mittlerweile kein Problem mehr. Nach 2 Stunden sind wir an der Torrent Bay, es ist 1 Stunde vor dem höchsten Punkt der Flut. Die Abkürzung durch die Bay steht also unter Wasser, wir müssen außenrum, was uns 1 zusätzliche Stunde kostet. Eine weitere Stunde verbringen wir am Cleopatra Pool, wo wir Rast machen. Teilweise führen die Wege sehr weit ins Landesinnere, bis endlich ein Fluss überquert werden kann, das Wasser ist überall superklar. Ein letzter Halt am Yellow Point Lookout, die Beine werden schwerer, am liebsten würden wir die Rucksäcke in eine der Schluchten werfen. Nach 8 Stunden Wanderung sind wir dann endlich in Marahau, es ist kurz vor Ebbe, die ganze Bucht ist leer. Der Tidenhub im Abel Tasman NP beträgt bis zu 4,80m. Zum Campingplatz in Kaiteriteri sind es nur 6km, mehr wollen wir auch nicht mehr fahren. Durch die engen Serpentinen dauert es aber doch noch fast eine halbe Stunde, wir finden einen schönen Platz, kochen, duschen, dann gibt es noch ein Bier. Heute leuchten die Sterne superhell, wir können die Milchstraße sehen.

Hängebrücke über den Falls River

Sanddünen am Farewell Spit

22. Tag: Es nieselt, wir fahren über den Takaka Hill Richtung Westen, auf dem Pass wird der Regen immer stärker. Dann geht es auf der Canaan Road 12km übelste Schotterpiste zum Harwood Hole, der größten Höhle der südlichen Halbkugel. Wir laufen durch dunklen, nassen Wald und müssen immer wieder durch pechschwarze Felsgärten klettern. Am Viewpoint angelangt liegt alles im Nebel, wir sehen nichts. Beim Zurücklaufen durch den "Chetwood Forest" klart es immer mehr auf, die Rückfahrt schaffen wir in weniger als 1 Stunde. Im Visitor Center in Takaka erfahren wir, dass die Tour zum Farewell Spit aufgrund der Gezeitenlage um 1 Stunde gekürzt wurde, um 16 Uhr startet, somit fast 2 Stunden in der Dunkelheit stattfindet und nur bis zum Leuchtturm geht, die Gannets können nicht angefahren werden. Wir fahren selbst zum Spit, 2,5km dürften wir übers Watt laufen, bevor die ohne Permit gesperrte Zone beginnt. Im Watt stehen Tausende Vögel, Kingfisher, Oyster Catcher, Weißkopfreiher und jede Menge schwarze Schwäne. Wir wandern vom Inner Beach (Golden Bay) zum Outer Beach in die Sanddünen, dann fahren wir zum Wharariki Beach zum Sonnenuntergang. Übernachtung in Collingwood.

23. Tag: Wir fahren nochmal ans Spit, aufgrund der Ebbe stehen die Vögel aber weit draußen. Am Wharariki Beach tummeln sich Seelöwen an den Felsen, wir erklimmen den ersten Teil des Hilltop Walk. Die Aussicht ist glänzend, der Klippenweg ist uns aber zu steil, also laufen wir zurück zum Auto. Am Inner Beach ist Fluthöhepunkt, aber die Vögel stehen nicht am Ufer, sondern schwimmen weit draußen, wir sehen Tausende von schwarzen Schwänen. In Takaka trinken wir Kaffee, dann geht es nach Pohara auf den Campground, es regnet Bindfäden, angeblich zum ersten Mal seit Monaten, was soll′s. Der Riesencampingplatz ist fast leer, nach dem Essen hört es auf zu regnen, wir spazieren barfuß am Strand und sammeln Muscheln, auch unser Bier trinken wir im Freien. In der Nacht fängt es zu schütten an.

Wharariki Beach

Schwingbrücke

24. Tag: Nach einer Dusche fahren wir in den Abel Tasman NP. Wir wandern zu den Wainui Falls, dabei geht es über eine Schwingbrücke, deren Boden aus Netz und ein paar Querverstrebungen besteht, maximale Belastung 1 Person. Conny ziert sich erst, doch dann klappt es. Aufgrund des Regens sind die Fälle gigantisch. Wir fahren nach Totaranui und laufen den Coastal Track 45 min bis zur Goat Bay, die Flut nimmt immer mehr vom Strand, also laufen wir zurück. Nach einem Kaffee in Takaka geht es über den Takaka Hill, Motueka, Richmond und Nelson bis Havelock am Eingang zu den Marlborough Sounds, die ganze Fahrt über schüttet es wie aus Eimern.

25. Tag: Auch nachts schüttet es weiter, wir haben ein Loch im Camper, Wasser tropft herein, der Campground ist ein Matschplatz. Morgens hört der Regen auf, wir fahren den Queen Charlotte Drive und biegen in Linkwater auf die Kenepuru Road ab. Nebel zieht die Berge hinauf, wir können die Sounds sehen. In Portage beginnen wir den Queen Charlotte Track Richtung Osten zu wandern, 75 min weit, dann kehren wir um. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke aufs Meer, wir wandern auf dem Bergkamm und steigen auf 350m Höhe. Kurz vor Schluss sitzt ein Tui-Pärchen im Unterholz. Über Picton und Blenheim gelangen wir an die Ostküste, an der Okiwi Bay tummeln sich Seals, wir sehen 2 Babyseehunde im Bach spielen. In Kaikoura buchen wir eine Walbeobachtungstour.

Marlborough Sounds

Dusky Dolphins

26. Tag: Wir fahren noch einmal an die Okiwi Bay und laufen zum Wasserfall des Ohau River. Im Bach spielen wieder die Babyseals, wir schießen Foto um Foto und schauen den kleinen Seehunden beim Balgen zu. Als ein Zug kommt, ergreifen alle die Flucht an den Strand. Bei der Waltour werden wir mit dem Bus zum Boot gebracht, knapp 50 Teilnehmer, es geht mit Höchstgeschwindigkeit 5 Meilen vor die Küste, die See ist rauh, dann warten wir auf das Auftauchen eines Pottwals (Giant Sperm Whale). Über Mikrofon werden wir auf Albatrosse aufmerksam gemacht, bis er endlich auftaucht. Leider taucht er dann nicht korrekt ab, die Schwanzflosse bleibt verborgen. Wir fahren zurück an die Küste und stehen mitten in einer Riesenschule von Dusky Dolphins, die Saltos springen und ständig um das Boot kreisen. Und wieder müssen alle in den Innenraum, Vollgas aufs Meer hinaus, Videountermalung, wir kommen gerade noch rechtzeitig zum Abtauchen, wieder ohne Flosse. Da die Zeit zu Ende geht, können wir nicht auf das dritte Auftauchen warten, sondern fahren schnell noch bei einer Robbenkolonie vorbei, dafür gibt es einen 20%-igen Nachlass, weil der Wal seine Flosse nicht korrekt gezeigt hat. Alles in allem sehr kommerziell, uns zu kommerziell, wir sind eher enttäuscht, wir wollten Wale und keinen Discount. Nach einem Stadtbummel fahren wir noch an die Nordküste der Kaikoura Peninsula und sehen Robben aus nächster Nähe. Unser Campground liegt in Peketa, wo wir am Meer sitzen und unser Bier genießen.

27. Tag: Heute geht es Richtung Süden, zuerst an der Pazifikküste entlang, später durchs Inland. In Christchurch fahren wir nach Sumner, wo wir den Scarborough Walk laufen, in Lyttleton Harbour trinken wir Kaffee, dann geht es auf die Bank Peninsula an den Akaroa Harbour nach Akaroa. Kaum am Wasser angekommen, beginnt ein Sturm. Wir checken in einem TopTen-Campground ein und laufen den Weg hinab in die Stadt, es fängt zu regnen an. Nach dem Bummel am Hafen steigen wir wieder den Berg hinauf, kochen, trinken unser Bier im Freien, bis uns der Regen nach innen treibt. In der Nacht schüttet es aus Kübeln, ob das an den TopTen-Campgrounds liegt?

Akaroa Harbour

28. - 30. Tag: Wir fahren nach Akaroa in eine Bäckerei zum Frühstück (Muffin und Chocolate Danish), dann geht die Fahrt zurück bis an die Pazifikküste und nach Christchurch zum Vermieter, Koffer holen. Wir fahren in einen Park, packen, geraten in Hektik und sind gerade noch pünktlich zur Wohnmobilabgabe bei "Wendekreisen". Ein Shuttle bringt uns zum Flughafen, der Urlaub geht zu Ende. Auf dem Nachtflug von Auckland nach San Francisco überfliegen wir erneut die Datumsgrenze, diesmal aber andersherum, so dass wir den Mittwoch zweimal erleben dürfen. Dann noch ein weiterer Nachtflug und wir sind zurück in Frankfurt.
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